11. Mai 2012

Stay at home mum vs. working mum ...

Ein Thema das mich ab und an echt beschäftigt und zu dem ich mal einige Gedanken aufschreiben möchte.

Meine beiden Lieblingskinder sind ja nun schon was älter... sprich, gehen in den Kindergarten und zur Schule. Und ich gehe seit einiger Zeit wieder arbeiten. Bis letzten Monat geringfügig für 3 Stunden am Vormittag. Ab diesem Monat wurde meine Stelle erweitert und ich arbeite nun 25 Stunden in der Woche. Ich habe direkt zu Anfang schon gemerkt wie gut mir das tut und ich hab mich morgens total gefreut ins Büro zu fahren.

Ich gehe immer noch gerne arbeiten und es ist für mich ein toller Ausgleich zum Mama sein. Auch etwas neben der Familie zu leisten und Anerkennung zu bekommen. Oft hab ich natürlich hören müssen... Wieso machts du das denn? Du musst doch eigentlich gar nicht arbeiten. Ja, müssen nicht, aber wollen... (da schwebt mir immer die Werbeanzeige der Telekom im Kopf herum: Mutter und Berufstätig - Doppelbelastung... für mich - doppeltes Glück) Ich habe oft das Gefühl mich dafür rechtfertigen zu müssen. Dabei ist es doch heute eigentlich gang und gäbe das Mütter auch arbeiten gehen, das man sich Haushalt und Kindererziehung teil, oder? Natürlich geht das besser mit Unterstützung... ich habe Gsd das Glück einen Mann zu haben, der sich vorbildlich um die Kinder kümmert, der ebenso die Waschmaschine anschmeisst und auch schon mal das Essen auf dem Tisch hat wenn ich von der Arbeit komme, weil er seine Mittagspause mit Kochen verbracht hat, der wenn ich meinen freien Vormittag habe morgens die Kinder zur Schule und zum Kindergarten bringt, damit ich es gemütlich angehen kann. Und da er im Homeoffice arbeitet, ich auch mal Überstunden machen kann, weil er die Möglichkeit hat, eben mal die Kinder abzuholen. Ich bin wirklich so glücklich und dankbar dafür.

Andererseits fand ich es auch toll, so lange bei meinen Kindern zu sein.
Und ich bin wirklich glücklich und dankbar dass ich die Möglichkeit dazu hatte. Morgens -als meine Tochter auch noch im Kindergarten war- einfach mal blau zu machen, länger im Bett zu kuscheln und in den Tag zu bummeln. Morgens beim in dem Kindergarten bringen noch ewig mit anderen Mamas quatschen und tratschen. Es war toll und vor allem einfacher... wenn eins der Lieblingskinder krank war, war ich so oder so da. Ich musste nicht extra von der Arbeit gerufen werden. Kein Stress morgens um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Einfach immer verfügbar zu sein, einfach immer für alles jederzeit da! Ich liebe meine beiden Muckis wirklich über alles, aber ich sehe auch wie sie größer, selbstständiger werden und mich nicht mehr für alles noch so klitzekleine brauchen, dass ich vor dem letzten Jahr oft Langeweile hatte, wenn sie morgens im Kindergarten waren. Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war, wieder ins Berufsleben einzusteien und ich stehe auch fest dazu, zumindest meistens :)

Denn... es gibt auch diese Momente, wenn der Sohnemann morgens im Kindergarten bitterlich weint, weil er nicht bleiben will... weil er lieber bei mir sein möchte. Dann blutet das Mamaherz und ich war nicht selten kurz vorm losheulen und habe alles in Frage gestellt... ob ich doch besser alles hinschmeißen soll, zu hause bleiben. Solche Tage gibt es immer wieder, aber ich weiss auch dass er sich beruhigt sobald ich weg bin und er seine Freunde sieht.

Ich habe für mich die richtige Entscheidung getroffen und bin (meist) sehr glücklich damit. In meinem Beruf und meiner Berufung!!

Ich respektiere, wenn eine Mama sagt, ich möchte nicht mehr arbeiten gehen und nur noch für meine Kinder da sein, ich respektiere auch wenn eine Mama ihr Kind schon sehr früh betreuen lässt oder vllt sogar gar keine andere Wahl hat. Ich würde niemanden für seine Entscheidung verurteilten. Ich glaube als Mutter muss man sich einfach zu oft für seine Entscheidungen oder Lebensweise rechtfertigen. Als arbeitende Mutter - weil man seine Kinder abgibt, mittags die Hausaufgaben durch Fachpersonal betreuen lässt... wenn man zu lange zu hause bleibt, dass man faul wäre ... sehr schade!!!

Wie ist das bei euch? Wie denkt ihr darüber?



5 Kommentare:

  1. ich finde das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden...
    Ich bin gerade dabei, mir abzugewöhnen mich für Dinge zu rechtfertigen;)
    Dir auch ein schönes Wochenende
    GlG

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  2. Ich finde, du machst das genau richtig.
    Jede Familie ist anders. Jedes Kind und auch jede Mutter ist anders. So muss jeder machen, was für ihn richtig ist!
    Ich genieße es momentan, zu Hause zu sein. Aber: im September geht der Große in den Kindergarten. Und mein Kleiner ist aktuell erst 9 Monate alt! Für mich persönlich einfach zu früh, um ihn irgendwo abzugeben. Da möchte ich ihn immer bei mir haben.
    Es ist aber so, dass ich meinen Job aufgegeben habe, als ich mit meinem Mann hierher gezogen bin. Das heißt, sobald eine Stelle angeboten wird, muss ich mich bewerben, um irgendwann wieder irgendwo unterzukommen. Denn spätestens wenn der Kleine in den KiGa geht, möchte ich wieder halbtags einsteigen. Und zwar aus den gleichen Gründen wie du: Unabhängigkeit, eigenes Geld, Anerkennung. Sollte mir nun aber eine wirklich gute Stelle vor Ablauf seines dritten Geburstags angeboten werden, würde ich diese Chance natürlich ergreifen. In meinem Fall kann ich also nichts machen als abwarten, wie sich die (Arbeits)Zukunft für mich entwickelt!

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  3. Das was für DICH gut ist,ist auch für deine Kinder gut.Was hilft ihnen eine unausgelastete unzufriedene Mutter?
    Ich rechtfertige mich bei niemanden für meine Entscheidung,nach einem Jahr Babypause wieder arbeiten zu gehen.
    Das Hummelchen wurde das erste Jahr von meiner "Schwiegermutter" betreut und seit Januar diesen Jahres geht sie in den Kindergarten.
    Ich kann zwar meinen alten Job als Abteilungsleitung nicht mehr machen aber ich gehe auf 15/20 Stunden die Woche arbeiten.
    Unserer Kleinen schadet es gar nicht,im Gegenteil.Sie war und ist schon immer gern bei ihrer Omi und in den Kindergarten geht sie jetzt auch sehr gern.

    Seit sie in den Kindergarten geht ist ihre "Entwicklung" förmlich explodiert.Sie spricht z.b viel deutlicher als zuvor.Und da sie sowieso schon immer so wissbegierig ist und alles neue aufsaugt wie ein Schwamm hat sie im Kindergarten einfach viel mehr Möglichkeiten als ich sie ihr bieten kann.Vor allem auch,weil ich das Kind immer so unterschätze ;)

    Wir sind nicht verheiratet und von jemandem in Sachen Geld abhängig zu sein,widerstrebt mir zutiefst.

    Hör auf Dich zu Rechtfertigen und leb dein Leben wie Du es möchtest,Du hast nur dieses eine :)

    Liebe Grüße

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  4. Das hast du wirklich schön gesagt. Manchmal wäre ich auch lieber zu Hause, aber meist bin ich doch froh eine Arbeit zu haben. Einen Ausgleich. Zu Hause fällt mir schon nach kurzer Zeit die Decke auf den Kopf und die perfekte Hausfrau bin ich auch nicht (dafür mein Mann). Zum Glück habe ich eine Arbeit gefunden, die sehr familienorientiert ist und wo auch mal Home Office möglich wäre. So kann man manche Krankheitstage noch sinnvoll nutzen und dennoch das Kind gesund pflegen. Ich liebe meinen Job und mein Kind und bin froh momentan noch alles unter einen Hut zu bekommen. Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.

    Was hälst du von gegenseitiger Verfolgung? Würde mich sehr über einen Besuch oder einen evtl. Kommentar freuen. Wir kleinen Blogger müssen uns doch unterstützen *g*.

    Hab einen schönen Tag.

    Amenita

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  5. "Ich glaube als Mutter muss man sich einfach zu oft für seine Entscheidungen oder Lebensweise rechtfertigen."
    Allein den Ansatz lasse ich (für mich) schon nicht gelten. (Bei Bedarf kann eine Entscheidung begründet werden.)

    Rechtfertigen?
    Wofür?
    Für wen?

    Entscheidungen werden doch üblicherweise wohl durchdacht und dann getroffen. Hast auch einen Mann, der bestimmt auch eine Meinung hat und Dich 'berät'. Als Paar kommt man dann zu einer Entscheidung und diese hat 'Konsequenzen'.
    Viele von denen sind keine großen Geheimnisse, sondern mit einem gerüttelt Maß Lebenserfahrung und einem halbwegs funktionierendem Menschenverstand zu erfassen.
    Überraschungen gibt es trotzdem. Na und?

    Bin jetzt schon fast 25 Jahre mit meiner Frau zusammen, viel Zeit um auch einige schöne Gespräche zu führen. Irgendwann kamen wir mal auf die wichtigsten Personen in unserem Leben. Dabei erinnere ich folgende Reihenfolge.
    Solange die Tochter noch klein war:

    1.sie selbst (und das ist nicht egoistisch gemeint)
    2a. die Tochter und
    2b. ich

    Das änderte sich im Laufe der Jahre
    1. sie selbst
    2. ich
    3. die Enkelkinder und
    4. die Tochter

    Zeigt aber, dass sie sich nie 'untergeordnet' sah, wäre auch ein großer Quatsch. Jeder Mensch ist erst einmal er selbst. Fürsorge und Liebe verändern die Relationen zu anderen Menschen, gerade in der Familie, aber sollten eben nicht zur Selbstaufgabe oder zur alleinigen Definition in der Mutterrolle führen.
    Du schreibst ja selbst, dass Kinder größer werden und dann?

    Zuvor wurden schon Unabhängigkeit, eigenes Geld und Anerkennung genannt. Dies halte ich auch für erstrebenswert für das Selbstwertgefühl.
    Ich könnte uns bestens allein 'über die Runden' bringen, aber darum geht es nicht. Meine Frau mag die Gewissheit nicht auf mich angewiesen zu sein. Diese Freiheit im Kopf, gar nicht nutzen wollend/müssend, ist allein schon ein Gewinn an Lebensqualität.

    LG

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Ich freu mich über eure Kommentare!!!

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